warum bloggen – why blogging


Diese Frage hab ich mir schon oft gestellt und in der Coronazeit auch für mich beantwortet:
“ Es gibt keinen Grund, es macht keinen Sinn. Es ist nur eine weitere Art der Selbstdarstellung. “
Diese bahnbrechende Erkenntnis war auch der Grund ein gut laufendes Blog mit über tausend Followern ebenso zu löschen wie sämtliche Socialmedia Accounts.
Das ist jetzt eine ganze Weile her, ich habe mir erneut Accounts auf FB und Instagram zugelegt und zwischendurch hab‘ ich immer wieder neue Ansätze gehabt zu bloggen. Immer mit dem Resultat…und wozu das ganze, was soll das? Es war für mich schwierig meinen persönlichen Grund zu finden. Das lag möglichweise daran, das die meisten Blogs, die ich kenne, den Anspruch haben kommerziell möglichst erfolgreich zu sein, Kunden zu generieren.
Bei Blogs, sowie auch mit meinem alten, gelöschten Blog, die sich mit Kunst befassen sind das eben Sammler oder TeilnehmerInnen für Workshops und Kurse.
Das wollte ich nicht mehr und so enstand meine Ratlosigkeit. Einerseits war da mein Hang zum Schreiben und der Wunsch nach Kommunikation und ja, auch das Bedürfnis mich mittzuteilen. Andrerseits eine Art Überdruss, ein Widerwille. Das Bedürfnis, mit der Vermarktung, der Selbstvermarktung aufzuhören.
Schlussendlich habe ich jetzt meinen persönlichen Weg gefunden.

Dieser Blog ist eine persönlicher Blog, eine Art Tagebuch.
Da ich tagsüber selten zum Bloggen komme erscheint mir der Titel
“ Abendplausch“ passend.
Naturgemäß befasst sich der Blog ein Künstlerin vorzugsweise mit Kunst aber ich möchte doch auch über die privaten Dinge schreiben, die ich tagsüber erlebt habe, die bewegt, berührt, nachdenklich gemacht haben. Einfach plaudern.
Was auch immer, eine Art Unterhaltung führen, mit mir selbst und dem Leser, der Leserin. Mit diesem Blog ist nicht im geringsten der Anspruch verbunden Geld zu verdienen, er dient ausschließlich meinen schriftlichen Selbstgesprächen. Möglicherweise dient er außerdem auch dem Erkenntnisgewinn aber das wird sich zeigen.

English version

I’ve often asked myself this question and answered it for myself during the coronavirus period: „There’s no reason, it makes no sense. It’s just another form of self-expression. „
This groundbreaking realisation was also the reason to delete a well-running blog with over a thousand followers as well as all social media accounts.
It’s been quite a while now I’ve created new FB and Instagram accounts and in between I’ve always had new approaches to blogging. Always with the result…and what’s the point? It was difficult for me to find my personal reason. This was possibly because most blogs I know have the ambition to be as commercially successful as possible, to generate customers. In the case of blogs that deal with art, including my old, deleted blog, these are collectors or participants in workshops and courses.
I didn’t want that anymore and that’s how my perplexity came about. On the one hand, there was my passion for writing and the desire to communicate and yes, the need to share my thoughts. On the other hand, a kind of weariness, a reluctance. The feeling of needing to stop promotion, to stop self-promotion. In the end, I have now found my personal path.

This blog is a personal blog, a kind of diary.
As I rarely get round to blogging during the day, the title
„Evening Talk“ seems appropriate. Naturally, an artist’s blog is primarily concerned with art, but I also want to write about the private things I experienced during the day that moved me, touched me, made me think.
Simply chat. Whatever, having a kind of conversation with myself and the reader. This blog is not intended to earn money in the slightest, it is only for my written self-talk. It may also serve to gain knowledge, but that remains to be seen.

Heute mal kein Bild – No painting today

Danke für’s Lesen und bis dahin…. Leben, lieben, lachen und das Atmen nicht vergessen!

Thanks for reading and until then….L ive, love, laugh and don’t forget to breathe!
Anna

wenn alles gut wird



dann sitze ich hier und es laufen Tränen.
Weinen ist eine feine Sache, oder?

Nein. Finde ich eigentlich nicht.
In einer Supervision bekam ich den Satz zu hören, das Weinen das natürliche Gleichgewicht des Körpers wieder herstellt, schlechte Hormone, also Stress ausspült. Ich bekomme vom Weinen Kopfschmerzen. Hab ich gedacht. Und ich habe nicht geweint. Ich hab sehr lange nicht geweint und das war auch im Nachhinein gut so.

In den letzen Monaten war aber Zeit für’s Weinen und ich habe festgestellt, so schrecklich ist es gar nicht und der Kopfschmerz hielt sich auch in Grenzen. Nur der Verbrauch an Papiertaschentüchern stieg an. Überhaupt sind Papiertaschentücher zwar seit Jahrzehnten immer und überall gebräuchlich, das macht sie aber nicht besser. Ich werde wieder zu Stofftaschentüchern übergehen. Das macht das Weinen dann zu etwas Kostbarem. Es wird wird besonders und somit schützenswert. Und ganz wichtig, es wird dann nicht mehr so inflationär herumgeheult, man trägt eben nicht permanent zwanzig Stofftaschentücher mit sich herum.
Es kommt übrigens auch immer darauf an wo und mit wem man weint. Oder auch vor wem. Da gab es ein paar Menschen, die ganz und gar liebevoll und voller Mitgefühl mit meinem Kummer, meinen Tränen umgegangen sind. Diese schöne Erfahrung durfte ich machen, und ich bin sehr dankbar dafür aber ich habe mir auch manch dummen oder gleichgültigen Spruch anhören dürfen. Egal, das Schöne wiegt weitaus mehr.
Trotzdem, nach den Erfahrungen der letzten Monate, komme ich zu der Feststellung, das es für mich besser ist, meine Dinge mit mir selber auszumachen, wie ich es immer getan habe. Auch wenn es allgemein heißt, das Weinen auch aus psychologischer Sicht wichtig für uns sei, denn wer Tränen unterdrücke, staue auch angeblich alle Gefühle in sich an. Das glaube ich nicht. Es gibt andere Möglichkeiten, Gefühle auszudrücken. Ich kann malen, über Situationen, Erlebnisse, etc. die mich beschäftigen sprechen oder schreiben, ich kann laufen gehen oder rudern. Einen Boxsack traktieren oder im Garten werkeln. Oder kochen, oder nähen oder, oder, oder. Es gibt Möglichkeiten.
Ich muss einem Bedürfnis zu Weinen nicht nachgeben. Ich muss ja auch nicht dem Bedürfnis nachgeben, jemanden zu schlagen. Auch wenn mich das vielleicht mal überkommt.

Das Schöne aber an so einer emotional anstrengenden Zeit ist ja, das man entweder lernt mit den neuen Realitäten zu leben oder das sie vorüber geht und man die Möglichkeit zur Reflektion erhält. Es gilt ein Resumee zu ziehen und man stellt fest, wer oder was wichtig ist, wer oder was bleibt und wer oder was gehen darf.
Und alles Erlebte kommt in einen edlen Topf, in dem man Gutes und Schlechtes von einander trennt, aussortiert, dann das Schlechte in einem kleinen Feuer verbrennt und den Rauch in den Himmel schickt. Dann kann man sagen, das war’s.

Warum schreibe ich das eigentlich gerade? Es sind die Gedanken, die mich heute umtreiben. Ich habe heute vor Freude geheult, mir sind grinsend Tränen über’s Gesicht gelaufen.

mitgefühl

hatte ich heute mit den Bäumen. Vermutlich brauchen die kein Mitgefühl von mir aber bei der Kälte und dem nadelspitzen, stechenden Regen erschien es mir, als würden die Äste, besonders die winzig kleinen, zittern und beben. Vom Wind hin und her getrieben, nass glänzend. Mir wird schon fröstelig bei der Erinnerung an den Anblick.

Aber wenn man genau hinschaut sieht man die ersten kleine Knospen austreiben. Und wenn man diese Knospen ganz vorsichtig zwischen die Fingerkuppen nimmt, verspürt man eine Wärme, die den kommenden Frühling ankündigt.

Es ist für mich jedes Jahr wieder ein kleines Wunder, diese Energie an den dunklen, tot erscheinenden Ästen zu sehen und zu spüren. Noch kann man die Knospen nicht wirklich sehen, sie sind so klein, das man genau schauen muss aber die Suche lohnt sich. Die Wärme, die in ihnen noch vorsichtig und zart aber spürbar schwelt, ist das pure Leben.

Neubeginn.
zaghaft noch
aber die Kraft
wächst und quirlig
sprudelt
das Leben


es ist kalt

Niemand kann wirklich genau wissen wie kalt sich kalt anfühlt. Die eine friert bei 18 Grad, die nächste erst bei 10 Grad und manch eine kommt mit noch kälteren Temperaturen zurecht.

Kalt hat auch immer etwas mit dem Zustand der Seele zu tun und nicht immer nur ausschließlich mit den Befindlichkeiten des Leibes. Ich, zum Beispiel friere recht schnell, so bei 18 Grad finde ich bereits, es könnte wärmer sein. Nun ist vor einem Hochdrehen der Heizung gerade Herrn Putins Angriffskrieg und / oder auch die Heizkostenrechnung zu berücksichtigen, also heißt es sich abfinden. In meinem Fall sind dann dicke Wollsocken, Armstulpen und flauschige Mützen angsagt. Ja, Mützen auch im Haus, denn wie gesagt, ich friere recht schnell. Meine Seele indes friert gerade nicht. Sie ist umhüllt von Wärme. Muss was mit Liebe zu tun haben, davon bin ich gerade voll, übervoll.

Es ist Abend und meine Gedanken heute sind recht übersichtlich. Überhaupt verliere ich mich kaum noch in Gedankenfussel, wie es in den letzten Monaten oft war. Alles rückt an seinen Platz zurück. Wie in diesen kleine Spiele, die es früher gab. Diese kleinen runden und flachen Behältnisse, oben mit einer durchsichtigen Plastikscheibe bedeckt. In diesen Behältnissen waren winzig kleine Kugeln und ebenso kleine Löcher, in die diese Kügelchen zu versenken waren. Man musste immer etwas hin und her ruckeln, genau schauen und dann, mit einer letzten zarten Bewegung, die kleine Kugel ins Loch bugsieren.
Gibt es diese Spiele wohl noch?

Vor mir liegt eine wunderhübsches Heft, das ich bei Neujahrswichteln geschenkt bekommen habe. Ein richtiges Schreibheft. In dieses Schreibheft werde ich schreiben.
Normalerweise ist meine Art des Tagebuchführens eher im gestalterischen Bereich anzusiedeln, so wie unten zu sehen. Aber mir macht das Schreiben derzeit wieder richtig Freude.
Von Hand aber auch am PC tippend entzückt mich gerade das geschriebene Wort und es fühlt sich richtig, wahr und gut an. Dieses besondere Schreibheft ist von einer feinen Papiermanufaktur. Es sieht schön aus! Die einzelnen Blätter sind ebenso schön verziert wie der Einband gut in der Hand liegt. Ich lege großen Wert auf eine sinnliche Haptik. Es ist ein Genuß darin zu schreiben…..






verschluckt und ausgespiehen

Ich wollte wieder bloggen aber ich habe mir Zeit gelassen mit dem Schreiben. Ich war mir auch nicht sicher, welche Plattform ich nutzen sollte. Bleib ich doch bei WordPress 😉

In der Zeit zwischen den Blogs, den Texten, den Gedanken und Ideen….ist so vieles geschehen.

Erst in den letzten Wochen geht es wieder aufwärts mit meinem Bedürfnis zu gestalten. Obwohl das „kreative Tun“ wie es so schön heißt, Lebenselexier für mich ist, war alle kreative Energie wie verschluckt, eingesaugt.
Als wäre da ein schwarzes Loch, das alles mit sich zieht und nie wieder hergibt.

Zwei meiner engsten Familienmitglieder sind an Krebs erkrankt und es hat mich, obwohl der Wille da war, alles zu schafffen, belastbar bis zum Abwinken zu sein, dann doch umgehauen.

Aber es geht nun wieder. Das schwarze Loch hat alle gestohlene Kreativität wieder ausgespukt. Allerdings erst nach einer kurzen Umwandlung. Diese Umwandlung hat neue Eigenschaften und Fertigkeiten bei mir hervorgebracht, das finde ich sehr interessant.
Einsaugt, durchgekaut, ausgespiehen und Dinge ändern sich plötzlich.
Nach 50 Jahren als treue Anhängerin selbstgedrehter Zigaretten rauche ich seit nun 2 Monaten nicht mehr. Ich trinke keinen Alkohol, Wein und Co haben ihren Geschmack für mich verloren. Ich filtere ebenso die Menschen aus meinem Leben, die mir nicht gut tun, mir nicht schmecken und an denen ich mir den Magen verderben könnte.
Das mag ein wenig böse klingen aber es ist wie eine Reinigung.
Ich bin pur, sehe pur, fühle pur und ich kann weinen.

Also, wenn das nicht schon mal ein guter Neuanfang ist.
2022 war ein herausforderndes Jahr in jeder Beziehung. Es ist vorbei, ich möchte fast halleluja singen.

…und aus oben genannten Gründen
erscheint es mit gut und sinnvoll jeden Tag mit dem Aufschreiben meiner Gedanken zu beenden.

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten